Biologie-Profil

Viele von Euch denken jetzt bestimmt ‘Oh nö Bio-Profil. Voll ätzend. Da will ich nicht rein. Da beschäftigt man sich nur mit Büchern über naturwissen-schaftlichen Kram. Das macht doch alles keinen Spaß‘. An Alle, die so denken: Falsch gedacht!

Im Bio-Profil beschäftigt man sich zwar viel mit Naturwissenschaften, aber wir lernen nicht nur aus Büchern, sondern machen Unterricht auch häufig an praktischen Beispielen wie Versuchen. Auch Unterricht in der Natur am lebenden Objekt wird durchgeführt.

So haben wir zum Beispiel im September eine Kanu-Tour mit der Klasse gemacht und dort das Ökosystem Fluss näher beobachten können. So konnten wir Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Bei solchen Ausflügen zu Unterrichtszwecken lernt man nicht nur praktisch die Natur kennen, sondern es schweißt auch die Klassengemeinschaft ungemein zusammen.

Des Weiteren haben wir in einem Versuch zur Enzymatik auf mikrobiologischer Basis Schlehen und Apfelsaft vergoren, was gleichzeitig zum Thema Alkohole im Chemieunterricht beigetragen hat. Dieser Versuch sollte uns zeigen, wie Enzyme den Zucker, der den Schlehen oder dem Apfelsaft zugefügt wurde zersetzen, sodass Alkohol entsteht.


Weiterführend konnten neurophysiologische Auswirkungen getestet werden, als der Alkohol verköstigt wurde. Da neurotoxische Drogen jedoch an Schulen nicht erlaubt sind, durften wir diesen weitergehenden Versuch nur bei einer außerschulischen Fete durchführen.

Das Bio-Profil ist dafür prädestiniert, sich um das Schulbiotop zu kümmern. In einem kleinen Zeitraum während der Projekttage hat sich das Bio-Profil darum gekümmert das Schulbiotop wieder auf Vordermann zu bringen. Wir haben in einer Säuberungsaktion alle möglichen Bäume und Sträucher geschnitten und die Äste zu einem Wall aufgeschichtet. Nebenbei haben wir die Wurzeln der Bäume aus dem Teich entfernt, damit dieser endlich mal wieder Wasser führen kann. Zusätzlich mussten wir den Teich ausbuddeln, da er fast bis zum Rand mit Schlamm und Steinen gefüllt war. Was wir neben den Steinen aus dem Schlamm gezogen haben, war dann doch recht abenteuerlich. Neben Golfbällen und einigen Zeltstangen war unter anderem auch eine alte Heizung dabei.

Unsere Klassenfahrt ging nach Kopenhagen und war unter anderem geprägt

von Ausflügen, die vor allem im Bereich Meeresbiologie angesiedelt waren und so mit unserem Profil zu tun hatten. Wir waren in einem Aquarium, wo wir auf Englisch einen Vortrag zur Meeresbiologie bekommen haben und nachher auch in einer Universität von Doktoranten Vorträge zur Entwicklung des Lebens im Meer und zu den unterschiedlichen Arten von Plankton hatten.Daneben waren wir noch im botanischen Garten und im Zoo und waren beim ICES, der Organisation, die Politiker mit wissenschaftlichen Fakten versorgt und berät, wenn die Fischfangquoten festgelegt werden.

Neben den Ausflügen mit der ganzen Klasse hatten wir Zeit und Gelegenheit in kleinen Gruppen von mindestens drei Personen die Stadt zu erkunden. Und hingekommen sind wir zu allen Orten mit dem Fahrrad. So haben wir uns während der Klassenfahrt auch noch sportlich betätigt.

Ein weiterer Ausflug führte uns nach Büsum ins Watt, um dort herauszufinden, wie die Tiere und Pflanzen dort überleben. Im Unterricht hatten wir vorher schon etwas über biotische und abiotische Faktoren gelernt, sodass wir ungefähr wussten, welche Faktoren die Tiere und Pflanzen in diesem Ökosystem zum Überleben brauchen und wir unser Wissen durch diesen Ausflug sowohl praktisch anwenden als auch vertiefen konnten. Uns wurde erklärt, wie genau Ebbe und Flut durch die Einwirkung des Mondes entstehen und welche physikalischen Kräfte dabei eine Rolle spielen. Des Weiteren durften wir selber versuchen die Tiere, die im Watt leben zu finden und uns anzusehen. So haben wir zum Beispiel versucht, nur mit Hilfe unserer Füße, wie Möwen, Herzmuscheln aus dem Sand an die Wattoberfläche zu holen oder mit Keschern Büsumer Krabben zu fangen. Dabei hat einer aus unserer Klasse auch eine Krabbe herausgefischt, die drei bis viermal so groß war, wie die Büsumer Krabben. Dass wir diese Krabbe dort gefunden haben, hat dann sogar die Wattführerin erstaunt.

Im Chemieunterricht führen wir häufiger mal Experimente durch. So haben wir zum Beispiel einen Wattebausch mit Ether getränkt und auf eine Röhre gepackt. Unten am Ende der Röhre war eine Kerze. Was ist passiert? Die Dämpfe von Ethern sinken zu Boden. Und als sie durch die Röhre zu Boden gesunken waren, haben sie sich an der Kerze entzündet, die Flamme ist durch die Röhre nach oben gerauscht und hat den Wattebausch in Flammen gesetzt.

Auch zum Chemieunterricht haben wir Ausflüge gemacht. So waren wir mit der Klasse im Museum für Zusatzstoffe in Hamburg und danach im Schülerlabor, wo wir selber ausprobieren durften, wie man Energydrinks herstellen kann. Dabei ist uns aufgegangen, dass Energydrinks, im Vergleich zu den Zutaten aus denen sie hergestellt werden, viel zu teuer sind, da die Zutaten für einen Energydrink nur einige Cent kosten. Die Energydrinks, die wir selber erstellt haben, sahen nachher nicht nur ziemlich interessant aus, sondern hatten auch ziemlich interessante Geschmacksrichtungen.
Im Schülerlabor haben wir auch überprüft, woran man erkennen kann, ob der Zucker, den man im Haus hat nun Glucose oder Saccharose ist. Fakt ist, Glucose wird schneller zersetzt.

Diesen Sommer kam unserer Klassenlehrer auf die Idee der Schule mal ein bisschen Abkühlung zu verschaffen. Eis! Aber Eis kann man doch bestimmt auch mit etwas anderem herstellen, als mit Milch und einem Gefrierfach oder? Klar. Mit Stickstoff! Erdbeeren, Sahne, Zucker und Stickstoff und schon hat man alles, was man braucht, um eine ganze Schule mit Eis zu versorgen. Und die Herstellung wurde auch vereinfacht. Denn wenn man Eis mit flüssigem Stickstoff herstellt, dann spart man sich die stundenlange Kühlung. Nach kurzem Rühren von Eismasse und flüssigem Stickstoff erhält man leckeres Erdbeereis. Und den Schülern hat es auch geschmeckt.

Natürlich gab es auch Sachen im Unterricht, die uns verwirrt haben, wie zum Beispiel das Quantenmechanische Atommodel in Chemie oder die Quantenmechanik in Physik. Aber die Lehrer schaffen es, einem auch diese komplizierteren Themen verständlich rüberzubringen und mit der Unterstützung der Klasse begreifen die Themen alle irgendwann weitestgehend.

Alles in Allem ist zu sagen, dass das Bio-Profil kein langweiliges Profil ist. Und wir sind wohl das Profil, das am meisten Ausflüge macht. Wir sind eine coole Truppe, die sich für die Naturwissenschaften interessiert und Spaß daran hat komplexere Sachzusammenhänge auch durch praktischen Unterricht zu begreifen. Wenn du also interessiert an Naturwissenschaften bist und dich nicht davor scheust auch mal genauer nachzugucken, was denn da um dich herum lebt und wessen Nahrung das vielleicht ist, dann komm ins Bio-Profil!