Konfliktlösungen im Kloster

Seminarfahrt der Kolos nach Nütschau

Vom 5. – 8. März 2024 fuhr die Gruppe der Konfliktlotsinnen und Konfliktlotsen, die zurzeit im Ganztagsbereich ausgebildet werden, mit vierzehn Schülerinnen und Schülern in das Jugendgästehaus des Klosters Nütschau. Dort wurde intensiv an den Ausbildungsinhalten weitergearbeitet, aber auch mit viel Spaß der Zusammenhalt der Gruppe gefördert. Die Seminarfahrt wurde von unserm Schulsozialarbeiter Frank Steiner sowie den Lehrkräften Herrn Petzsche und Frau Schröder begleitet. (Pz)

Bereits seit dem Schuljahr 1998/1999 werden Schülerinnen und Schüler aus den 8. Klassen unserer Schule als Konfliktlotsinnen und Konfliktlotsen ausgebildet. Nach unserer Kenntnis sind wir damit die einzige Schule in SH, die durchgehend nun im 25. Jahr dieses Angebot macht. Dabei erlernen sie in einem wöchentlichen Nachmittagskurs durch vielfältige Methoden das Verfahren der Schülermediation, aber auch Techniken der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Differenzierung von Konflikten sowie der Gesprächsführung. Höhepunkt der jährlichen Ausbildung ist ein externes Kompaktseminar an einer Jugend-Bildungsstätte über vier Tage. Diese Seminarfahrten inklusive aller Kosten für Übernachtungen, Vollverpflegung und Programm werden seit vielen Jahren neben einem kleinen Elternbeitrag insbesondere durch eine großzügige Zuwendung des Kreises Stormarn (Jugendschutzbeauftragte) sowie einen Zuschuss durch den SLG-Förderverein ermöglicht. Darüber sind wir sehr dankbar! (F. Steiner)

Hier folgen ein paar Eindrücke aus der Gruppe:

Auf der Konfliktlotsenfahrt haben wir durch verschiedene Übungen gelernt, Konflikte zu klären. Zum Beispiel haben wir mithilfe von Stofftieren herausgefunden, wie verschiedene Charaktere mit einem Streit umgehen würden und welche Unterstützung sie benötigen, um den Konflikt zu lösen. Durch Rollenspiele haben wir trainiert, wie wir in einer Streitsituation handeln müssen, damit sich am Ende beide Parteien auf eine Win-Win-Lösung einigen können. Darüber hinaus haben wir viel über Gefühle gesprochen, da es nicht einfach ist, eigene Gefühle in Worte zu fassen und die Gefühle anderer zu verstehen. Besonders wichtig ist es, zu wissen, wie man mit jüngeren Kindern umgeht und seine Sprache so anzupassen, dass sie verständlich ist. Diese Aspekte und andere wurden nach jedem Rollenspiel im Feedback diskutiert und reflektiert. (Birka 8b)

Die Spiele, die wir auf unserer Konfliktlotsenfahrt gespielt haben, haben nicht nur unsere Gruppe zusammengebracht, sondern uns auch geholfen, schneller zu denken und zu analysieren, was passiert. Ein Spiel, das wir gespielt haben, ist so aufgebaut: Zwei Reihen von Stühlen stehen nebeneinander, und die Teilnehmer setzen sich darauf. Jede Reihe bildet ein Team, und alle fassen sich an den Händen. Am Ende jeder Reihe steht ein Stuhl, auf dem eine Person sitzt und eine Münze wirft. Wenn die Münze auf Zahl landet, muss die hinterste Person in jeder Reihe die Hand des anderen Teammitglieds drücken, um das Signal weiterzugeben. Wenn jedoch Kopf erscheint, darf nicht gedrückt werden. Dies erfordert hohe Konzentration, Genauigkeit und Schnelligkeit. Wenn das Signal bei der vordersten Person angekommen ist, muss sie auf einen Stuhl mit einem Kissen schlagen, damit die anderen wissen, dass das Signal übermittelt wurde. Das Team, das als erstes geschlagen hat, gewinnt und rückt einen Stuhl nach vorne, während die vorderste Person ans Ende der Reihe geht. Das Spiel endet, wenn die Person, die am Anfang vorne stand, wieder vorne ist. Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Spiele uns als Gruppe zusammengeschweißt haben und wir uns dadurch wirklich weiterentwickelt haben. (Merle 8b)

Im Kloster Nütschau leben ausschließlich Mönche. Wir haben uns mit einem Mönch unterhalten und herausgefunden, dass sie im Kloster leben und keine eigene Familie haben dürfen. Ihren Alltag gestalten sie durch zahlreiche Tätigkeiten, wobei der Schwerpunkt auf Bildung liegt. Zudem folgen sie einem strikten Tagesablauf, der von verschiedenen Gebetszeiten bestimmt wird. Besonders interessant war für mich zu erfahren, dass kein Mönch über eigenes Geld verfügt. Stattdessen verwalten sie gemeinschaftlich eine Kasse, aus der sie bei Bedarf Geld entnehmen können. (Jeremy 8a)

(Mü, 23.04.2024)