Konfliktlösungen im Kloster: Seminarfahrt der KoLos nach Nütschau
Vom 14. – 17. März 2023 fuhr die Gruppe der Konfliktlotsinnen und Konfliktlotsen, die zurzeit im Ganztagsbereich ausgebildet werden, mit siebzehn Schülerinnen und Schülern in das Jugendgästehaus des Klosters Nütschau. Dort wurde intensiv an den Ausbildungsinhalten weitergearbeitet, aber auch mit viel Spaß der Zusammenhalt der Gruppe gefördert. Neben der Referentin Frau Linsig, die als ehemalige Lehrerin an der SLG vor über 20 Jahren die Konfliktlotsen-Ausbildung ins Leben gerufen hat, begleiteten unser Schulsozialarbeiter Frank Steiner sowie die Lehrkräfte Herr Petzsche und Frau Schröder die Seminarfahrt. (Sc)
Hier folgen ein paar Eindrücke aus der Gruppe:
Wir haben in den 3 Tagen immer zwischendurch mal ein paar Spiele zur Stärkung der Zusammenarbeit gemacht. Außerdem haben wir über verschiedene Arten von Menschen in Bezug auf Konflikte gesprochen. Damit man sich gut vorstellen kann, wie sich unterschiedliche Streittypen verhalten, haben wir vier verschiedene Kuscheltiere genommen, einen Löwen, eine Schildkröte, eine Schlange und einen Igel. Zum Beispiel waren sich die meisten einig, dass der Löwe in einem Konflikt sehr stolz ist und sich nicht gerne beschuldigen lässt. Diese Übung hat sehr geholfen, weil wir jetzt so ungefähr wissen, wie wir mit den verschiedenen Streittypen bei der Konfliktlotsenarbeit umgehen können. Ansonsten habe wir viel geübt, also einfach den ganzen Ablauf eines Beratungsgesprächs. Das war auch sehr hilfreich. (Luca, 8b)
Wir haben viele tolle Spiele gespielt! Zum Beispiel haben wir Gefühle auf kleine Karten aufgeschrieben. Danach hat jeder ein Gefühl auf den Rücken geklebt bekommen und man musste erraten, was man für ein Gefühl hat. Dabei durfte man nur Fragen stellen, die mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden konnten. Bei einem anderen Spiel wurde die Gruppe in zwei Teams aufgeteilt. Jedes Team hatte ein riesiges T-Shirt. Eine Person hatte das T-Shirt an. Diese Person hat einen Mitspieler an den Händen festgehalten und die anderen aus der Gruppe mussten der einen Person das T-Shirt ausziehen und es der anderen Person wieder anziehen. Bei welchem Team zuerst alle Mitspieler das T-Shirt getragen haben, das hat gewonnen. (Malin, 8c)
In der Freizeit haben wir viele verschiedene Dinge gemacht. Zum Beispiel haben wir uns viel mit den anderen Konfliktlotsen unterhalten und ausgetauscht, wie wir die Fahrt bis zu dem Zeitpunkt fanden oder was uns gerade so beschäftigt hat. Außerdem haben wir das Gelände des Klosters Nütschau und das Jugendhaus Sankt Benedikt erkundet. Manchmal haben wir auch Tischkicker gespielt. (Anton, 8c)
Das Jugendhaus, in dem wir während der Konfliktlotsenfahrt gewohnt haben, befand sich gegenüber dem Kloster. Es stand uns frei, zu den Gebetszeiten zu gehen, welche da wären: 6:30 Uhr (Vigilien), 7:00 Uhr (Laudes), 11:45 Uhr (Mittagsgebet), 17:30 Uhr (Vesper mit Eucharistiefeier), 21:00 Uhr (Komplet). Samstags gibt es von 15–17 Uhr eine Beichtgelegenheit, sonntags sind die Gebetszeiten leicht anders, denn die Eucharistiefeier ist schon um 9Uhr.
Am Donnerstag kam abends ein Mönch zu uns und hat uns viel über das Leben im Kloster erzählt. Für Fragen war er sehr offen. Seine Meinung zu umstrittenen Themen hat er schonend, aber ehrlich beantwortet.
Wir haben an den Laudes und dem Komplet teilgenommen. Die Laudes waren ein schöner Start in den Tag und das Komplet war sehr beruhigend. Als wir jeweils aus der Kirche herauskamen, hatte man ein sehr warmes und sicheres Gefühl. Es war eine sehr schöne Erfahrung, die wir gemacht haben und ein schöner Einblick in das Leben eines Mönches. (Marieke und Maila, beide 8a)
Bereits seit 1999 werden Schülerinnen und Schüler aus den 8. Jahrgängen unserer Schule als Konfliktlotsinnen und Konfliktlotsen ausgebildet. Dabei erlernen sie in einem wöchentlichen Nachmittagskurs durch vielfältige Methoden das Verfahren der Schülermediation, aber auch Techniken der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Differenzierung von Konflikten sowie der Gesprächsführung. Höhepunkt der jährlichen Ausbildung ist ein externes Kompaktseminar an einer (Jugend-)Bildungsstätte über vier Tage. Diese Seminarfahrten inklusive aller Kosten für Übernachtungen, Vollverpflegung und Referenten werden seit vielen Jahren neben einem kleinen Elternbeitrag insbesondere durch eine großzügige Zuwendung des Kreises Stormarn (Jugendschutzbeauftragte) sowie einen Zuschuss durch den SLG-Förderverein ermöglicht. Darüber sind wir sehr dankbar! (Steiner)
(Text und Fotos: Sc, 28.05.23)